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Das kölsche Grundgesetz

Wer noch nicht soviel über den Kölner Lifestyle weiß, hat hier die Möglichkeit, wichtige Grundsätze der rheinischen Denkweise nachzuvollziehen ;-)

§ 1 - Et es wie et es

Die Müllabfuhr kommt nicht, die KVB hat Verspätung, das Kölsch ist alle und die Baustelle wird niemals fertig. Macht nichts, 'et es wie et es'.

§ 2 - Et kütt wie et kütt

Es ergibt einfach keinen Sinn, Dinge verändern zu wollen, die man nicht verändern kann. Und sich darüber aufregen lohnt schon gar nicht, denn 'et kütt wie et kütt'.

§ 3 - Et hätt noch immer jot jejange

Auch wenn's ganz dicke kommt, man wird wohl nicht gleich sterben. Und das ist doch eine gute Nachricht, quasi Glück im Unglück. Oder op Kölsch: 'et hätt noch mmer joot jejange'.

Das Kölsche Grundgesetz Foto von Julia Volk von Pexels

§ 4 - Wat fott es es fott

Egal, ob eine alte Kneipe geschlossen oder ein altehrwürdiges Gebäude abgerissen wird, da besteht kein Anlass zur Freude. Allerdings trauert der Kölner den Dingen nicht ewig hinterher, denn 'wat fott es es fott'.

§ 5 - Nix bliev wie et wor

Der Kölner hat eine gewisse Neugier, auch was das Neue, das Kommende anbelangt. Das muss ja nicht schlecht sein, wer weiß das schon. Also sollte man nicht ewig an alten Dingen festhalten, denn 'nix bliev wie et wor'.

§ 6 - Kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet

Das Interesse stößt allerdings an seine Grenze, wenn sich der Sinn einer Sache nicht sofort erschließt. Für unbrauchbaren Quatsch hat der Kölner nämlich keine Zeit, sowas hält nur auf, am besten weg damit. Oder eben 'kenne mer nit, bruche mer nit, fott domet'.

§ 7 - Wat wellste maache

Auch wenn etwas schief läuft, der FC verloren hat oder Karneval aufgrund von Corona nicht stattfindet. Man kann sich nicht endlos damit beschäftigen und rumjammern, akzeptiert es besser und macht einen Haken drunter, 'wat wellste maache'.

§ 8 - Mach et jot ävver nit ze off

Der Genuss an sich ist dem Kölner nicht nur bekannt, sondern auch wichtig. Nicht nur Karneval und Kölsch, vieles ist erlaubt und wird toleriert. Aber am Ende des Tages muss man aufpassen, dass man den Bogen nicht überspannt und auf sich und die anderen Acht gibt, deshalb 'mach et jot ävver nit ze off'.

§ 9 - Wat soll dä Quatsch?

So manche Seilschaften und schräge Klüngeleien sind schon ans Licht gekommen. Ob der Skandal beim Einsturz des Stadtarchivs oder die umstrittenen Riesensumme, die die Reinigung und Pflege des neuen Rheinboulevard kosten sollte, dafür hat der Kölner kein Verständnis, 'wat soll dä Quatsch?'

§ 10 - Drinkste ene met?

Da stellt man sich nicht so an, in Kölschlaune gibt man schon mal einen aus und lässt keinen im Regen stehen. Geselligkeit ist Trumph, auch wenn man sich am nächsten Tag kaum noch an die neue Bekanntschaft erinnern kann. Aber am Tresen fragt man dennoch gut gelaunt 'drinkste ene met?'

§ 11 - Do laachste dech kapott

Bitte nicht alles so ernst nehmen, der Kölner feiert seinen 'Spaß an der Freud', dessen Grenzen gerne mal verschwimmen. Aber auch wenn ihm etwas nicht ganz geheuer ist und er Absurditäten wittert, kommt schon mal ein ironisches 'do laachste dech kapott'.