Design-Arbeitsmarkt
Was bedeutet eigentlich 'staatlich anerkannt'?
Vereinzelt wird in Beratungen oder Anfragen die Frage nach der staatlichen Anerkennung gestellt.
1 - Auf Bundesebene, also in ganz Deutschland
Staatlich anerkannt bedeutet in der beruflichen Bildung zunächst, dass der Ausbildungsberuf in ganz Deutschland inhaltlich und im Hinblick auf die Kompetenzentwicklung nach gleichen staatlichen Vorgaben ausgebildet wird. Selbst die Abschlussprüfungen sind, egal ob in München oder z.B. Stralsund, identisch und werden bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) durchgeführt.
Laut Bundesbildungsgesetz gibt es 325 staatlich anerkannte Berufsbilder. Der einzige staatlich anerkannte Beruf aus dem Gestaltungsbereich ist der des Mediengestalters. Bis ein Berufsbild überarbeitet oder neu entwickelt wird, vergeht in der Regel viel Zeit. Zehn Jahre sind hier nicht unüblich! Allerdings sind zehn Jahre je nach Branche eine halbe Ewigkeit. Man denke nur an die vielen neu entstandenen Berufsfelder durch das Internet oder im Bereich der Medien. Dass es heute keine staatlich anerkannten Berufe in diesem Bereich gibt, zeigt die mangelnde Flexibilität des staatlichen Bildungssektors auf Bundesebene.
2 - Auf Landesebene, z.B. Nordrhein Westfalen
In NRW z.B. greift man gerne auf vorhandene staatlich anerkannte Assistenzberufe zurück, siehe z.B. den staatlich geprüften Gestaltungstechnischen Assistenten. Schwerpunkt bilden aber die Allgemeinbildenden Fächer, wie z.B. Deutsch, Mathe, Englisch, Religionslehre oder Ethik usw. Der Grund ist ganz einsichtig, es geht um die Möglichkeit, das Abitur bzw. ein Fachabitur nachzuholen und hierbei einen Gestaltungsschwerpunkt zu setzen. In Hamburg oder Bayern, wie auch in vielen anderen Bundesländern, gibt es keinen solchen Ausbildungsgang. Die staatliche Anerkennung bezieht sich also nur auf das jeweilige Bundesland.
3 - Bei Arbeitgebern
Bei Arbeitgebern, gerade in der Kreativwirtschaft, zählt, was du kannst und nicht, ob ein Abschluss staatlich anerkannt ist. Ein System, das in den USA schon seit über 100 Jahren erfolgreich praktiziert wird. Um dies zu gewährleisten und nicht zehn Jahre hinterher zu hinken, gibt es Ergänzungsschulen. Sie sind in der Regel private Bildungseinrichtungen, die das klassische staatliche Schulwesen ergänzen. Sie können innovative Entwicklungen schneller aufgreifen und in den Unterricht einfließen lassen. Deshalb genießen Ergänzungsschulen bei Arbeitgebern in der Regel einen sehr guten Ruf.
Die Kölner Design Akademie
Die Kölner Design Akademie ist eine solche Ergänzungsschule. Wir ergänzen das staatliche Schulsystem durch aktuelle und branchenspezifische Kompetenzen und Bildungsgänge im Designbereich, die das staatliche Schulwesen nicht anbietet oder wegen der rasanten Entwicklung (noch) nicht anbieten kann. Die Lehrgänge und Konzepte sind von der Schulaufsichtsbehörde der Bezirksregierung Köln geprüft und unterscheiden sich auch schon bei den Voraussetzungen: Mindestens Fachabitur, im Gegensatz zu den staatlich anerkannten Berufsbildern, die einen mittleren Schulabschluss voraussetzen. Dies setzt sich fort bei unserem Ausbildungskonzept, das durchaus mit Hochschulen vergleichbar ist.